Cécilia

Einsatz 80

Cécilia

Bilder von Andrea Kuehnis

„Cécilia wird vier Monate alt.
Sie hat das Down Syndrom,  einen Herzfehler und zusätzlich noch eine Herzrythmusstörung.
Sie wird morgen nach Zürich verlegt und in ein paar Tagen am offenen Herzen operiert.
Ich hoffe so sehr, dass sie die Operation überstehen wird.
Ich wünsche mir so sehr, dass ich ihr Lachen danach wieder sehen kann…“,schreibt mir ihre Mama eines abends.

Innige Bilder von Cécilia mit Mama und Papa zu haben, das würde so viel Kraft geben, in diesen so schwierigen Tagens der Ungewissheit und des Wartens.Und da wäre ihr allerallergrösster Herzenswunsch, ein Foto von ihrer kleinen Fee zu haben, auf dem sie lacht.Bis jetzt gäbe es kein einziges Foto, auf dem sie lächelt. Weil es einfach zu schwer sei, diese Momente mit der Kamera zu erwischen.Und doch seien genau das solch wundervolle Momente, dass es genau dieses eine Bild wäre, an dem sie sich festhalten würde, würde Cécilia die Operation nicht überleben. Das spüre sie so sehr. Dieses eine Bild.Es wäre so unendlich wichtig.Ob vielleicht ein Fotoengel noch ins Kinderspital kommen könnte in den nächsten Tagen. Ja, sicher wird ein Fotoengel kommen.
 
Andrea Kühnis möchte Cécilias Eltern diesen Herzenswunsch erfüllen.Danke dir, lieber Fotoengel Andrea, von ganzem Herzen für dein so grosses Verständnis für eine Familie in einer solchen Lebenslage.Immer wieder versuchen wir mit Cécilias Mama einen Termin zu finden, zwei Mal ist Fotoengel Andrea schon fast im Auto, als Komplikationen und ungeplante Untersuchungen dazwischen kommen und der herzensbilder.ch-Einsatz wieder verschoben werden muss.Man hat sein Leben nicht mehr in der Hand an solchen Hurrikantagen.An denen 1001 vorgesehene und unvorhergesehene Untersuchungen gemacht werden müssen, die zeitlich wieder verschoben werden und man schlicht und einfach kaum sagen kann, wann ein Zeitfenster wäre, in dem Herzensbilder gemacht werden könnten.„Es tut mir furchtbar leid, dass ich mich schon wieder melde“, schreibt die Mama, „aber Cécilias OP wurde verschoben. Sie hat eine zu grosse Leber und die Ārzte wissen nicht warum, so dass ihnen die OP vor einer genauen Abklärung zu riskant ist. Für mich als Mami eine furchtbare Situation. Immer dieses Warten und dieses sich so Hinausziehen! Es belastet uns sehr.“
 
Und kurze Zeit später: „Es geht hier drunter und drüber. Es tut mir leid, sie wird morgen noch weitere Tests haben. Ich weiss nicht, ob die Operation wie geplant stattfinden wird.“ Und wieder ziehe ich so sehr meinen Hut vor meinen Fotoengeln, vor dir, liebe Andrea Kühnis. Einfach grenzenloses Verständnis zu haben, wissend, dass das einfach so ist, dann, wenns nur noch stürmt im Leben einer Familie.Ich rufe dich an, du bist eigentlich mit einer Freundin unterwegs, würdest aber sofort Richtung Kinderspital fahren, wo deine Freundin einfach in einem Café wieder auf dich warten würde. Du sagst das, mit einer so berührenden Selbstverständlichkeit. Doch dann ist wieder alles anders. Erneut bist du wieder fast schon fast im Auto und ich sage dir wieder ab und du schreibst einfach: „Kein Problem, sag mir einfach, wenn du ein neues Zeitfenster im Auge hast und ich werde es möglich machen in meinem Terminkalender.“
 
Danke dir dafür von ganzem Herzen.Und dann, dann ist irgendwann diese Chance, dass es einen Moment lang einfach ruhig sein könnte bei Cécilia.Dass sie einen Moment lang einfach mit Mama und Papa im Zimmer sein darf.Diesen Moment dann zu packen, Fotoengel Andrea, die losfährt und diese Sternstunde in so innigen, wunderschönen, berührenden Bildern festhält.Die Mama, die mich nach der Operation anruft, um mir zu sagen, dass alles gut gegangen sei.Und um mir zu sagen, dass es ihre Herzensbilder gewesen seien, an denen sie sich festgehalten habe,in den ungewissen Stunden, als ihre Kleine im Operationssaal gewesen sei.Das Wissen, dass diese Bilder voller Liebe und Zärtlichkeit da sind.Das Wissen gar, dass Andrea es tatsächlich geschafft hat, ihr dieses so sehr gewünschte Bild zu schenken.Dieses Bild, auf dem Cécilia lächelt.Dieses Bild, das ihr innigster Wunsch war, in diesen Tagen, in denen der Himmel so bedrohlich nah war.Dieses Bild, von dem sie spürte, wie unendlich wichtig es für sie gewesen wäre, wäre der Himmel in ihr Leben getreten.„Und weisst du“, sagte sie dann, „was auch so kostbar war, war, dass Andrea es geschafft hat, dass wir in der Zeit, als sie bei uns war, einfach glücklich waren. Wir machten die Bilder und das Schwere, das in diesen Tagen uns fast erdrückt hat, wich in diesen Momenten einer Leichtigkeit.Es war einfach nur schön dieses Shooting. Und das tat so unendlichst gut in dieser Wartezeit auf die Operation, in der mein Herz fast nur noch aus Angst und Panik bestanden hat.Nie hätte ich mir vorstellen können, dass das möglich ist. Dass mich etwas für eine gewisse Zeit aus diesem Sturm rausholen könnte. Danke von ganzem Herzen, wir sind so dankbar dafür, so so dankbar. Die Bilder sind traumhaft.
 
“Liebe Cécilia, endlich bist zu wieder zuhause. Nachdem die Operation so gut verlaufen ist, kamen nachher Komplikationen dazu, die deinen Spitalaufenthalt immer wieder verlängert haben. Doch nun bist du daheim. Und wir wünschen euch allen von ganzem Herzen, dass ihr euch nun erholen dürft, dass ihr zur Ruhe kommen dürft. Irgendwann wird eure kleine Fee erneut am Herzen operiert werden müssen, doch bis dahin wünschen wir euch, dass es windstill sein darf bei euch und dass eure Herzensbilder euch immer wieder Kraft und Mut geben. Danke dir, liebe Andrea für alles.
„Als ich an diesem grauen Morgen das Spital betreten habe, bemerkte ich vor mir ein junges Paar. Die Frau blieb alle paar Meter stehen und wurde von einem Weinkrampf überfallen, ihr Mann hielt sie ganz fest. Erst da wurde mir so klar bewusst, was für ein schwerer und trauriger Ort dies ist. Ein Ort, an dem es so viele Tränen gibt.In der Eingangshalle und den Zimmern. Als ich die kleine Cecilia traf, sah ich nicht das kranke Kind, sondern ein wunderschönes Baby, das mich mit grossen Augen angeschaut hat. Bei jedem Shooting kommt man sich auf der persönlichen Ebene etwas näher. Manchmal mehr, manchmal auch weniger.Aber dieses hier war anders. Etwas ist geblieben, etwas ganz Tiefes, das ich nicht missen möchte. Die herzliche Umarmung von der Mama am Schluss des Shootings entliess mich mit einem schwerem Herzen.Auch wenn ich nichts für diese Familie tun kann, ich konnte ihnen für eine kurze Zeit etwas Freude bereiten“, schreibst du.
 
Danke auch der lieben Pflegefachfrau, die nach diesem Einsatz schreibt:„Die Bilder sind wunderschön geworden. Auch für uns Pflegende ist es ein besonderer Moment, wenn die Fotoengel ins Spital kommen.Um die Eltern für einen kurzen Augenblick in eine andere Welt zu entführen.Einen Augenblick ohne Beschwertheit und voller Freude. Danke das es euch gibt.”