Launora Liseli

Einsatz 1498

Launora Liseli

Bilder von Christine Wüthrich

Styling von Miriam Krähenbühl

Es ist der Papa, der sich an Herzensbilder wendet: «Unsere Tochter Launora, sie ist unser einziges Kind. Sie ist an Leukämie erkrankt. Nach über einem Jahr Chemotherapie und dem aktuellen Rückfall sind die Therapiemöglichkeiten für unsere Tochter ausgeschöpft. Wenn kein Wunder passiert, hat Launora nur noch ein paar Wochen oder Monate Zeit. Sehr gerne möchten wir in den nächsten Wochen die Zeit noch nutzen, um bei Ihnen schöne Familienbilder zu machen. Zurzeit befinden wir uns im Spital. Voraussichtlich können wir im Verlauf der nächsten Woche nach Hause, um dann möglichst immer zuhause zu bleiben. Wir wünschen uns, das Fotoshooting an ihrem Taufplatz im Wald zu machen. Die Mutter von Launora ist an einer Coiffeuse und Visagistin interessiert.»

Liebe Christine Wüthrich und Miriam Krähenbühl, danke euch Beiden, dass ihr sofort bereit seid, diese Bilder möglich zu machen.

Danke, dass ihr Zeit in euren vollen Tagen frei zaubert, wenn ein guter Moment für Launora und ihre Lieben wäre. Danke, dass ihr dann dort seid und eure Zeit und Kompetenz schenkt.

Danke, dass ihr ihnen diese kleine Auszeit voller Leichtigkeit schenkt, mitten in ihrem stürmischen Alltag, dass ihr das mit so viel Geduld, so viel Herz und so viel Feingefühl macht.

Danke dir, liebe Miriam, dass du der Mama eine kleine Auszeit schenkst und sie liebevoll zurecht machst für die wichtigen Bilder.

Und danke dir, liebe Christine, dass du es schaffst, dass das Shooting stressfrei bleiben darf für die Familie.

Immer wieder beeindruckt uns euer Mut, bei einer Familie im Sturm vor der Türe zu stehen.

 

Berührend sind die Rückmeldungen. So erreichen uns die Zeilen von Christine Wüthrich nach dem Einsatz:

«Bei meinem Eintreffen bei der Familie war Miriam Krähenbühl schon fleissig bei der Arbeit. Die Mama wurde wunderbar hübsch gemacht.
Der Papa und die kleine Launora haben mich an der Tür herzlich empfangen. Kaum angekommen, hat sich Launora auch gleich umgezogen und ist in ihr wunderschönes Prinzessinenkleid geschlüpft. Nach kurzer Schüchternheit begann sie zu spielen und hat mir ihrer fröhlichen Art im Handumdrehen unsere Herzen erobert. Es wurde Verstecken gespielt, gemalt und mit den Therapieperlen gespielt. Die vielen Perlen stehen leider als Zeichen der langen Leidenszeit der kleinen Launora. Immer wieder ist sie zu Mama und Papa gelaufen, um sich dort anzukuscheln und Liebe zu geben und zu nehmen. Man hat das Gefühl, dass sie ihr Schicksal genau kennt und jeden Lebensmoment auskostet.
Nach dem Zurechtmachen ging es in den Wald oberhalb dem Dorf. Wir haben das Plätzchen aufgesucht, wo bereits die Taufe von Launora stattgefunden hat. Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite und wir erlebten glückliche Momente in der Natur.
Ich wünsche der Familie dieses Wunder, auf das sie so fest hoffen. Ich wünsche ihnen von Herzen jeden Moment innigst gemeinsam geniessen zu können.
Schön, dass wir von Herzensbilder ihnen diese kurze Auszeit vom krankheitsgeprägten Alltag schenken konnten. Herzlichen Dank auch an dich liebe Miriam Krähenbühl für deine wunderbare Arbeit.»

Auch Miriam Krähenbühl meldet sich nach ihrem Einsatz: «Die kleine Launora war richtig süss und hat uns ganz stolz alle ihre Ketten gezeigt vom Spital. Als ich die Mama geschminkt habe, sass sie die meiste Zeit auf ihrem Schoss und hat zugesehen. Die Eltern haben uns herzlich empfangen und ich fühlte mich sofort willkommen. Ich fand den Einsatz recht schwer und die Mama war so tieftraurig.»

7 Monate später schreibt der Papa:

«Leider mussten sie die kleine Kämpferin gehen lassen.»

«Noch am Tag des Abflugs hat mir der Papa geschrieben, dass Launora nun über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Ich habe ihm zurückgeschrieben und ein paar direkte Worte an Launora gerichtet. Er hat mir geantwortet, dass er ihr meine Worte vorgelesen habe, da sie noch zuhause sei. Sie trage das hübsche Kleid unseres Fotoshootings und liege ganz friedlich da. Ich musste so weinen.»

Solche Rückmeldungen sind traurig und das Mitgefühl gross. Wie sehr haben alle gehofft, dass die Kämpferin gewinnen mag….

 

Ein Jahr nach dem Shooting, 4 Monate nach dem grossen Verlust von Launora, meldet sich der Papa: «Die Erfahrung mit euch war sehr bereichernd und ich geniesse öfters die schönen Bilder, die Dank euch entstanden sind. Ich erinnere mich an eine sehr angenehme Stimmung, was auch der Professionalität von Christine und Miriam zuzuschreiben ist. Launora wurde für das Stylen von der Mami, sowie beim Posieren für die Bilder mit einbezogen und es hat ihr sichtlich Freude bereitet. 
Wir hatten den Wunsch die Magensonde von Launora auf einem ausgewählten Bild retuschieren zu lassen. Auch das war möglich und wir merkten an dem Bild, dass uns die Sonde schon fast fehlte. 
Ich denke das Erlebnis mit euch hat uns auf dem Weg der Akzeptanz sehr unterstützt.»

 

Liebe Launora Eltern

Wir sind froh, konnten wir euch Herzensbilder mit auf euren Weg geben. Bilder eurer bärenstarken Familie, die so viel schon zusammen durchgestanden hat. Bilder eurer unendlich tapferen Launora. Bilder voller Liebe und Herzenswärme mitten im Sturm. Es tut uns unheimlich leid, dass Launora den Kampf verloren hat.

Und wir hoffen, dass Menschen um euch sind, die da sind und dableiben. Ein Umfeld, das akzeptiert, dass das Leben ohne Launora nie mehr gleich sein wird. Dass glückliche Momente abgewechselt werden von tieftraurigen Situationen.  

Alles Liebe und in Gedanken bei euch.